Alchemist der Schönheit

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Alles hat Grazie bei Parmigianino, Eleganz der Gesten, Maßheit der Mittel, Perfektion des Stils. Das war vielen irgendwann zuviel Feinheit, Parmigianino musste lange als talentiertetes Weichei der Kunstgeschichte auf seine Wiederentdeckung warten. Seine unisexuellen Modelle sind heute wieder en vogue und mittlerweile ist seine universelle Fertigkeit und sein Schönheitsspürsinn allgemein er- und anerkannt. Das Museum der Schönen Künste bedauert es schon, nicht ein einziges Gemälde dieses Renaissanceprinzen sein eigen zu nennen. Dafür hat man aber eine umfangreiche Sammlung von Zeichnungen und Drucken, kein schlechter Trost. 20 eigenhändige Zeichnungen des Meisters lagern in Budapest, gespannt über alle Perioden seines Schaffens. Parmigianino war einer der ersten, der mit Ätztechniken expermimentierte. Die Ergebnisse seiner vielen Versuche werden anhand von 50 repräsentativen Blättern, nebst Erläuterungen und Werken von Schülern und meisterhaften Anhängern, präsentiert. Budapest verlieh Parmigianino aus Anlaß dieser Schau den Titel "Alchemist der Schönheit" - und trifft damit genau.

 
1. Dezember 2009 bis 15. März 2010
www.szepmuveszeti.hu
 
Pester Lloyd / -ms