Schuld ohne Sühne
Was sich im März 1945 im burgenländischen Rechnitz abspielte, wurde erst vor einigen Jahren aufgedeckt: Auf einer eleganten Party greift man zu fortgeschrittener Stunde zum Gewehr und ermordet aus einer Laune heraus fast 200 Menschen. In der Nacht zum Palmsonntag am 25. März 1945 feiert Gräfin Margit von Batthyány, eine Enkelin des Stahlmagnaten August Thyssen, auf ihrem Schloss in Rechnitz an der österreichisch-ungarischen Grenze ein Fest mit "Getreuen": SS-Offizieren, Gestapo-Führern und einheimischen Nazi-Kollaborateuren. Gegen Mitternacht werden an die 200 jüdische Zwangsarbeiter zusammengetrieben und von einer Schar Angetrunkener erschossen. Die Täter fliehen kurz darauf ins Ausland, Schloss Rechnitz geht in Flammen auf, die Russen marschieren ein. Nach dem Krieg verschwinden Zeugen des Massakers, Strafverfahren enden im Nichts. Die 200 Leichen hat man bis heute nicht entdeckt ? aber wollte man das überhaupt?