Die Werke hat man vor kurzem für 1,3 Millionen EUR von dem ungarischstämmigen Sammler László Gyugyi erworben, der als Elektrofachmann im amerikanischen Pitsburg lebt und seit über vierzig Jahren Zsolnay-Porzellan sammelt. Der Kaufpreis entspricht nur ungefähr der Hälfte des tatsächlichen Wertes der Sammlung, doch Gyugyi sagte, dass es ihm wichtiger sei, die Sammlung zusammen zu halten. Seine zwei Söhne wohnen weit von ihm weg und er will nicht, dass die Sammlung nach seinem Tod zerstückelt auf etliche amerikanische Museen verteilt wird. Im Laufe des Dezembers wird die einzigartige Sammlung in Pécs erwartet, ab September 2010 soll sie dann in einer ständigen Ausstellung zu sehen sein.
Mit der Gegenwart von Zsolnay hat die Stadt indes weniger Glück. Bereits ein zweiter Privatisierungsversuch eines 49-igen Minderheitsanteils blieb erfolglos. Es gab zwar ein Gebot für die Ausschreibund, dass wurde aber vor Ultimo wieder zurückgezogen. Zsolnay bräuchte eine Kapitalspritze von mindestens 5 Mio EUR, um die Produktionsstätten wieder konkurrenzfähig zu machen. Außerdem sollte mit einem Investor das Gelände um die alte und weltweit berühmte Fabrik zu einem Kultur-Quartier ausgebaut werden, eines der Schlüsselprojekte der Kulturhauptstadt 2010. Bisher stehen dafür nur die Hälfte der Mittel zur Verfügung. Die Stadt Pécs will durch den Einbehalt der Mehrheit an Zsolnay verhindern, dass von einem Käufer nur die Marke und das Know how sowie alte Models gefleddert werden, die Produktion und der unverwechselbare Charakter Zsolnays aber verloren gehen könnten. Für solche fast caritative Bedingungen, fand sich bisher noch kein ernsthafter Investor.